An den tollsten großen Sohn der Welt! Du hast entgegen aller widrigen Umstände dafür gekämpft, mich besuchen zu dürfen. Trotz aller widrigen Umstände lässt du dich auch nicht davon abbringen. Ich war heute so traurig, dass wir kaum noch miteinander reden können. Ich war traurig, dass du mir erklärst, dass alles „privat und geheim“ ist. Ich dich nichts mehr aus deinem Leben fragen darf. Weder, was du Frühstückst, noch womit du spielst, noch was du für ein Karnevalskostüm am Donnerstag in der Schule anhattest und ob ihr Spaß hattet. Ich war sauer. Ich war traurig. Ich war hilflos. Ich habe gemerkt, dass du dich mit dem Handy zurückziehst, um mich nicht angucken oder mit mir reden zu müssen. Du hast dich unwohl gefühlt. Wegen einer harmlosen Frage nach deinem Karnevalskostüm. Worüber doch jedes Kind mit Begeisterung erzählen würde. Ich fand das ganz schrecklich. Aber zeitgleich mampfst du begeistert alles von mir Gekochte. Kuschelst dich bei jeder möglichen Gelegenheit an mich. Lachst, balgst und blödelst mit mir. Ich habe dich heim gebracht. Und geweint. Geflucht. Und DANN HABE ICH MICH AUF EINMAL GESCHÄMT! DU kommst immer wieder zu mir. Lässt dich von nichts und niemanden davon abbringen. DU bist so mutig und tapfer! Und ich bin sauer oder traurig??? No way! Ich bin dir die Mama, die du brauchst. So, wie du sie möchtest. Und ich nehme alles erfreut an, was du mir geben kannst, möchtest und geben darfst. Okay, dann reden wir halt übers Wetter von morgen, diskutieren jedes Mal über unsere Essensauswahl (nein, es gibt nicht jedes Mal Sushi) und wählen gemeinsam ( 😉 ) den Zeichentrickfilm zum Kuscheln aus. Ich bin unendlich stolz auf meinen Sohn! Und was ich durch ihn lernen kann. Ich hoffe, du liest das später.